ion, hatte James Watt mit seinem Kondensator eine Möglichkeit erkennen können, mit einer geschickten „ Patentabfassung “, nicht nur zukünftige Dampfkesselexplosionen zu verhindern, sondern auch andere Konstrukteure, welche an gleichen Projekten arbeiten „ Schachmatt “ zu setzen.

Dadurch konnte er in Ruhe, ohne konkurrenziert zu werden die Zeit gewinnen, seine Atmosphärische Dampfmaschine zu verbessern und nutzen zu können.

Watt kämpfte gegen eine Hochdruckdampfmaschine.

James Watt hatte mit dem Kondensatorpatent sogar noch eine Möglichkeit erkennen können, für eine Patentlänge als Unfallverhüter dazustehen. Was er natürlich auch gerne getan hatte.

Er wollte sich jetzt nur noch mit dem genauen Abfassen einer Patentschrift befassen.

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Versuchsmaschine

 

Seine beiden Professoren Freunde, Prof. Dr. Back und Prof. Dr. Robison, waren James Watt auch  behilflich,  beim konstruieren der Patentabfassung. (Beide Professoren sind später ebenfalls  Zeugen, bei Patentstreitigkeiten gewesen).

 

Watt wusste genau, mit dem getrennten Kondensator als Grundlage, habe er bei geschickter Abfassung eines Patentes die Möglichkeit, die treibende Kraft „ Maschine“ für die Dauer einer Patentlänge, an sich zu binden. Denn anfänglich dachte er nur an die Wasserhebemaschine.

Bis 1769 arbeitete James Watt mit engster Beratung seiner Freunde nur noch an der Abfas-sung seiner  Patentschrift, in welcher sogar noch künftige Projektsicherungen berücksichtigt wurden, so weit  wie man Patente damals noch nicht kannte.

Als nächste Etappe, musste nur noch eine Geldquelle gefunden werden, für die Verwirklichung einer Vorzeigemaschine in Bergwerksgrösse, was in seinem grossen Bekanntenkreis ebenfalls einfach gewesen war.

Watts Freunde vermittelten ihm einen Geldgeber für sein erstes Grossprojekt. Ein gewisser Dr. Roebuck, welcher neben technischem Interresse auch selber Grubenbesitzer war, mit einer eigenen grossen Grubendampfmaschine.

Unter der Leitung von Dr.Roebuck und mit seinen Handwerkern, wurde eine Versuchsmaschine nach Watts Entwürfen in Angriff genommen.

 

 

 P A T E N T J A M E S W A T T .

Patentbeschreibung für eine Dampfmaschine wie sie James Watt im April 1769 unter der Patentnummer 913 beschrieben hatte.

Allen denen, welche dieses Dokument zu Gesicht bekommen, sende ich James Watt, Kaufmann aus Glasgow in Schottland meinen Gruss.

Seine Majestät der König Georg der Dritte, durch seinen Patentbrief mit aufgedrucktem Gross Siegel von Grossbritanien vom fünften Januar des neunten Regierungsjahres Seiner Majestät mir, James Watt, seine allerhöchste Genehmigung, Vollmacht, Privilegium und Recht erteilte, dass ich, James Watt, meine Vollstrecker, Verwalter und Bevollmächtigten im Laufe einer bestimmten Reihe von Jahren mein „ Neuerfundenes Verfahren der Verminderung des Dampf- und Brennstoffverbrauches in Feuermaschinen “ zu verwenden, verwalten und verkaufen das Recht habe, und zwar in ganz England. In Wales, in der Stadt Berwick am Tweed und ausserdem in den Kolonieen  Seiner Majestät und mir, James Watt, in dem Patentbriefe die Verpflichtung auferlegt wird unter Unterschrift und Siegel, eine ausführliche Schilderung der Natur meiner Erfindung zu geben, die in der hohen Hofkanzlei Seiner königlichen Majestät eingeschrieben werden soll, innerhalb vier Monaten nach dem Datum dieses Patentbriefes.

So erfahret nun, dass ich, James Watt, um dem obigen Versprechen und der obigen Bestimmung nachzukommen, erkläre, dass die Folgende eine ausführliche Schilderung meiner Erfindung und der Art, in welcher dieselbe wirkt, enthält, das heisst:

Mein Verfahren der Verminderung des Dampf- und dem zur Folge des Brennmaterial-verbrauches in Feuermaschinen besteht, aus den nachstehenden Prinzipien;

Erstens:

Das Gefäss in welchem die Kraft des Dampfes zum Betriebe der Maschine verwendet werden soll, welches bei gewöhnlichen Feuermaschinen Dampfzylinder heisst und welches ich als Dampfgefäss bezeichne, muss während der ganzen Arbeitszeit der Maschine in der Temperatur erhalten Bleiben, welche der Dampf beim Eintritt hat und zwar geschieht dies erstens dadurch, dass man dem Gefäss einen Mantel aus Holz oder aus irgend einem anderen schlechten Wärmeleiter gibt, dass man dasselbe zweitens mit Dampf oder einem anderen erhitzten

Körper umgibt, und dass man drittens darauf obacht gibt, dass weder Wasser noch ein anderer Körper von geringerer Wärme als der Dampf in das Dampfgefäss gelangt oder mit demselben in Berührung kommt.  

Zweitens:

Muss der Dampf bei Maschinen, welche ganz oder zum Teil mit Kondensation arbeiten, in Gefässen zur Kondensation gebracht werden, welche von den Dampfgefässen isoliert sind und nur hin und wieder mit diesen in Verbindung gebracht werden. Solche Gefässe nenne ich Kondensatoren, und sollen dieselben in der Zeit, in welcher die Maschinen arbeiten, durch Anwendung von Wasser oder einem anderen kalten Körper wenigstens so kühl erhalten werden, als die Luft, welche die Maschine umgibt.

Drittens:

Sobald Luft oder andere durch die Kälte des Kondensators nicht kondensierte elastische Dämpfe in dem Gange der Maschine eine Störung verursachen, so müssen dieselben mit Hilfe von Pumpen, welche durch die Maschine selbst in Betriebgesetzt werden, aus den Dampfgefässen oder den Kondensatoren entfernt werden.

Viertens:

Gedenke ich in vielen Fällen das Ausdehnungsvermögen des Dampfes zum Antrieb der Kolben oder was an deren Stelle angewendet wird, zu benutzen und zwar in der gleichen

Weise, wie der Atmosphärendruck jetzt bei gewöhnlichen Feuermaschinen benutzt wird.

In Fällen, wo kaltes Wasser nicht in Fülle zur Verfügung steht, können die Maschinen durch diese Dampfkraft allein in Betrieb gesetzt werden, indem man den Dampf, nachdem er seine Arbeit getan hat, in die freie Luft austreten lässt.

Fünftens:

Wo Bewegungen um eine Achse nötig sind, gebe ich den Dampfgefässen die Form von hohlen Ringen oder Kreisförmigen Kanälen, mit besonderen Ein- und Auslassöffnungen für den Dampf und bringe dieselben auf wagrechten Achsen an wie die Räder der Wassermühlen. In den Achsen befindet sich eine Reihe von Ventilen, welche einen Körper nur in derselben Richtung umlaufen lassen. In den Dampfkanälen sind Gewichte angebracht, welche die Kanäle zum Teil ausfüllen und durch Mittel auf die ich noch zu sprechen kommen werde, in denselben bewegt werden. Lässt man den Dampf zwischen jene Gewichte und die Ventile ein, so übt er gegen beide einen gleichmässigen Druck aus und zwar so, dass er das Gewicht nach der einen Seite des Rades hebt und infolge der gegen die Ventile wirkenden Reaktion das Rad in Rotation versetzt, wobei sich die Ventile in der Richtung öffnen, in welcher auf die Ventile Druck ausgeübt wird. Während sich das Dampfgefäss dreht, wird es vom Kessel aus mit Dampf gespeist, und der Dampf welcher seine Arbeit getan hat, wird entweder durch Kondensation niedergeschlagen oder in die frei Luft abgelassen.

Sechstens:

Will ich in manchen Fällen eine gewisse Kälte in Anwendung bringen, welche den Dampf zwar nicht in Wasser verwandeln, ihn aber doch stark verdichten kann, so dass die Maschinen abwechselnd mit Expansion und Kontraktion des Dampfes arbeiten. Schliesslich verwende ich zur dampf- und luftdichten Dichtung des Kolbens und anderer Maschinenteile statt Wasser , Oele, Harze, Fett, Quecksilber, und andere Metalle in flüssigem Zustande.

Um dies zu bezeugen, habe ich heute am fünfundzwanzigsten April des Jahres meinen Namenszug und mein Siegel hierunter gesetzt.

 James Watt.

Gesiegelt und ausgehändigt im Beisein von:

Coll. Wilkie.

Geo. Jardine. Dr, John Röbuck

Das „ Orakel James Watt “ glaubte für die Patentierung an wirklich alles gedacht zu haben, um jedem weiteren Konstrukteur oder Erfinder den Weg in die Zukunft verbaut zu haben.

Als zu Weitsichtiger, bei seiner Patentsposition unter Fünftens beschrieb er schon damals, obwohl noch in weiter Zukunftsferne, etwas ungenau einen Drehkolbendampfmotor .

Als Pseudomechaniker musste das „ Orakel “ James Watt noch zuerst lernen und erfahren, dass die ersten brauchbaren guten Metallbearbeitungsmaschinen, wie Bohrwerke, Drehbänke, Hobel – und Fräsmaschinen, Schleifmaschinen usw., von seiner nächsten Generation Handwerker, mit der Hilfe der Dampfmaschine geschaffen werden musste.

Mit diesem „ Zukunftsblick der Rotationskolbenmaschine “ war die Weitsicht von unserem Dampfkünstler James Watt anerkennend Weit, jedoch zu Weit gesponnen für den technischen Stand und hatte noch stark daneben gelegen.

 

Eine Rotationsmaschine über Kolben Kurbel und Schwungrad, wurde von James Watt als unglaublich weit denkender Konstrukteur bewusster weise schon übergangen, denn er wusste, mit seinem neuen Kondensatorpatent, auch die neuzeitlichen Konstrukteure von Hochdruckdampfmaschinen, Lokomobilen und Lokomotiven mit gewöhnlichem Kolben und Kurbeltrieb im Würgegriff zu haben.

 

Seine vielen Freunde hatten ihm zugetragen, wie andere junge Konstrukteure das Rotationsproblem für Kleinbetriebsmaschinen, über Kolben, Kurbel und auch Waagebalken bereits schon angepackt hätten.

 

Begründet auf seinem neuen Kondensationspatent, hatte James Watt die Möglichkeit, alle Konkurrenten auf dem Dampfmaschinengebiet auszubremsen.

1669, für seine wachsende Familie musste aber die Kasse, welche durch diese Patentierungsgeschichte leider etwas strapaziert gewesen war, wieder aufgebessert werden.

1669, die Stadt Glasgow hatte James Watt nach mehreren Kleinaufträgen als Zivilingenieur um ein Gutachten, für einen grösseren Kanalbauauftrag gebeten.

Vermessungsarbeiten in freier Natur, das war genau das Richtige für seine Erholung nach diesem Patentstress, für James war es gut bezahlte Erholung in freier Natur .

1669, James Watt als Zivilingenieur.

Für die reichen Bergwerksbesitzer, der Kohlenbergwerken zu Monkland in Lanarkshire wurde ein schiffbares Kanalprojekt verlangt und sollte gebaut werden.

James Watt`s enormes Glück;

Dr. John Röbuck sein neuer Freund und Geschäftspartner, welcher die alte Wasserhaltungsmaschine von seiner eigenen Kohlengrube schon genau kannte, hatte nicht nur die Finanzierung, sondern auch die Baubewachung der Wattschen Patentmaschine übernommen.

 

1770, im September schreibt Watt an seinen Freund Dr. Small; die Natur hat ihr äusserstes getan um sich solchem Vorhaben zu widersetzen, einen 36 Meilen langen Kanal zu Vermessen. Am meisten machen mir die Winde zu schaffen.

1773, noch während seinen Vermessungsarbeiten wurde James Watt von der Arbeit geholt, die Botschaft einer gefährlichen Erkrankung seiner Frau, veranlasste Watt seine Arbeit sofort zu unterbrechen. Eine unglückliche Geburt seines vierten Kindes, beendete das Leben von Frau Watt vorzeitig. James Watt konnte seine Gemahlin nicht mehr lebend antreffen

Zwei Kinder waren Totgeburten, das Dritte ein Junge, wieder mit dem Namen James und das Vierte ein Mädchen, beide waren lebensfähig. James Watt der Dritte von Aston Hall, überlebte seinen Vater als träger des grossen Namens bis ins Jahr 1848.

Zu einem Bekannten aüsserte sich James Watt; „ Ich zweifle sehr, Ob die glücklichsten Wohnungen der Lebenden, den stillen Behausungen des Grabes vor zu ziehen sind “

1773 An seinen Freund Dr. Small schreibt Watt: „ Dieses Land ekelt mich an; ich bin über die Massen Träge und was mich am meisten beunruhigt, ich fühle und sehe, wie ich immer dümmer werde. Ich habe wenig Gedächtnis, dass ich gar oft Vorkommnisse aus der neuesten Zeit vergesse. Ich sehe mich zu einem Geschäftsleben verdammt, u.s.w.

 

Diese schlechte Stimmung war bei Watt entstanden, weil sein Dampfmaschinenpartner und neuer Freund Dr. Röbuck Insolvenz (Konkurs) anmelden musste.

James Watt hatte wieder einmal unerhörtes Glück. Keiner der Gläubiger wusste den Konkurswert, der fast fertigen Dampfmaschine richtig einzuschätzen. Für 1000 Pfund Sterling und noch weiteren 630 Pfund musste der Neue Teilhaber Boulton bezahlen, welcher sofort wieder als neuer Käufer, von Watts Freunden vor allem von Dr. Small, gefunden wurde.

Matthew Boulton 1728 bis 1809 hatte zwei Vorderungen als Teilhaber ausbedungen :

Erstens. Eine Verlängerung des Patentes bis ins Jahr 1800

Zweitens. Die Konstruktion einer rotierenden Dampfmaschine.

Unter den Gegnern der Patentverlängerung ragte ein berühmter Redner Burke hervor, er war der Anwalt von Ingenieur Smeaton und einigen weiteren Erfinderkonstrukteuren.

Ende 1773 wurde die Patentverlängerung bewilligt und James Watt konnte mit seiner fast fertigen Röbuck`smaschine, welche der Witterung längere Zeit ausgesetzt worden war, von Kinneil nach Soho, in die moderne Münzwerkstätte von Boulton einziehen, wo ein schöner Dampfkessel auf sie wartete.

1774 anfangs April schreibt Watt an Prof. Dr. Robison und Dr.Small: „Endlich fängt es an, vor meinen Augen heller zu werden. “

Seinem betagten und vereinsamten Vater zu Greenock konnte er berichten: “ Die Sache um derentwillen ich hier bin, steht recht gut, die von mir erfundene Feuermaschine geht jetzt und ist weit zweckmässiger als jede andere, es wird die Erfindung für mich von grossem Nutzen sein.“

Von 1775 an, wurden die normalen Wasserhaltungsmaschinen für Gruben, in einem damals noch nicht bekannten Leasingsverfahren von „ Boulton und Watt “ geliefert. Man konnte eine neue Maschine nicht kaufen, sondern nur Mieten.

1775 „ Lieber Vater! Nach einer Reihe heftiger Angriffe von Seiten meiner Gegner ist es mir endlich gelungen, eine Parlamentsakte zu erwirken, die mir und meinem Cessionaren für Grossbritanien und die Kolonien das Eigentum meiner neuen Feuermaschine auf die nächsten fünfundzwanzig Jahren sichert, was hoffentlich von grossem Vorteil für mich sein wird, da schon starke Nachfrage danach ist. Hätte ich nicht viele einflussreiche Freunde gehabt so wäre es mir nicht gelungen, die Patentstreitigkeiten zu einem guten Ende zu Führen.

 

1775, Jetzt war wieder eine Zeit gekommen um erneut ans Heiraten zu denken.

Eine Anne Macgregor wurde die neue Frau von James Watt.

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Die Dampfmaschinenfabrik in Soho.“ Boulton und Watt. “

1776, Der neue Freund Matthew Boulton schreibt an Watt, dass er in der neuen Aufgabe die Dampfmaschine einzuführen vollkommen auf gehe. Leider konnte ich letzte Nacht nicht schlafen. „ Mein ganzes Denken wird eingenommen vom Dampf und wie ich die Dampfmaschine, in allen Betriebszweigen einführen könnte und nun kommen Gedanken von Berechnungen der Dampfkraft, vor allem über kleinere Rotationsmaschinen. Aber auch die Betriebsmaschineneinrichtung der Fabrik muss noch verbessert werden.

Boulton wandte sich an den bekantesten Eisengiesser John Wilkinson zu Bersham in Chester. Wegen starker Nachfrage von verschiedenen Konstrukteuren, hatte dieser eine neue Bohrmaschine aufgestellt, welche gegenüber der bisherigen Bohrmaschine, ein grosser Fortschritt bedeutete. Als erstklassiger Kunde musste Boulton natürlich sofort berücksichtigt werden.

Für die Dampfmaschinenfabrik „ Boulton und Watt “ sind nach ersten Dampfmaschinenlieferungen die Bestellungsaufträge so stark angewachsen. Soweit, dass ebenfalls der Fabrikationsbetrieb ständig mit neuen Maschinen ergänzt werden konnte, welche meistens auf Verlangen, als Neukonstruktionen gebaut werden mussten.

Boulton war bestrebt, eine Vorzeigefabrik vorweisen zu können, was manchmal sein Vermögen, bis an seine Grenzen belastete.

Je mehr sich James Watt in seinem Fabrikationsbetrieb einfinden musste, um so schneller konnte er erkennen, dass er weniger Mechaniker als Konstrukteur war.

1782 schreibt Watt an Boulton, „ Ihr jährliches reines Einkommen belaufe sich auf 3000 Pfund Sterling; dass dasselbe aber möglicherweise auf nichts reduziert werden würde, wenn die unehrlichen Konkurrenten nicht niedergeschlagen werden könnten. Es scheinen einem die Leute die Gedanken zu stehlen, noch ehe man sie aussprechen könnte.

Die Natur selbst scheine allen Monopolen abhold zu sein, weil sie dieselben Sachen in verschiedene Köpfe einzugeben scheint, auch dass sie es verschmäht mich zu inspirieren, indem ich nur mit Mühe etwas Neues herausbringe.

Das von vielen Wissenschaftern ständig umgebene hochgejubelte Orakel James Watt, merkte plötzliche Müdigkeit und Geistesgrenzen.

James Watt`s Besitztumsangst und seine unmenschliche Einstellung gegenüber jungen fähigen Konstrukteuren, wurde immer grösser.

Watts neue Wasserhaltungsmaschine :

 

Mit einem Krafthub einseitig wirkend, entsprachen diese Maschinen in der Arbeitsweise genau den schon lange bestehenden Wasserhaltungsmaschinen. Die eigentlichen Tricks des Kondensatorpatentes, waren die damit verbundenen geschützten Nebenwirkungen.

Erstens : Für die Wattmaschinen erhöhte man den Dampfdruck, gegenüber dem Atmos

phärendruck von 1 Kg cm/ 2, auf 1,5 Kg cm/ 2., um ½ At = 0,5 bar.

Zweitens: Die Wattmaschinen konnten direkt Auspuffen, wenn man es wollte, also ohne

Kondensator arbeiten.

Drittens: Die Wattmaschinen konnten die Kondensation nutzen, wenn Bedarf dazu war.

Ein wesentlicher Vorteil der Wattmaschinen war, dass der atmosphärische Luftdruck, welcher bei den alten Maschinen mit 1 Kg = 1bar auf 1 cm der Arbeitsfläche einwirkte, konnte bei den Watt`schen Maschinen, mit stärkeren 1,5 bar heissem Dampfkesseldruck, eine gleichbleibende Mehrleistung dazugegeben werden.

 

Oft wollte man den Kondensator, (der vielgepriesene), nicht einmal verwenden. Der Abdampf wurde einfach ins Freie ausgeblasen.

 

Die neue Dampfmaschine, war einfacher für das Einreglieren.

 

Von 1780 an wurde sozusagen schon ein bewährter Standart Typ Maschine abgegeben, mit drei Bedienungsventilen.

 

Als wertvolle Besonderheit wollte man noch die Expansion mit Kondensation des Dampfes hervorheben, welche zur Dampfeinsparung mit einem vierten Ventil, noch zusätzlich fein eingestellt werden konnte.

Doch mit dem Expansionsbetrieb stellten sich bei den meisten Maschinenwärter Unzuträglichkeiten heraus.

Die Maschinenwärter waren stolz, eine möglichst starke Dampfmaschine zu haben. Volle Dampffüllung, mit Zischen und Schnauben, bedeutete die Maschine hat grosse Stärke, doch der dazu berechnete Dampfkessel konnte die nötige Dampfmenge, in solchen Fällen nicht mehr liefern. Dadurch hatte es Reklamationen gegeben.

Trotz der grossen Kohlenersparnis, musste Watt einsehen, bei einfacherem Bergwerksbetriebspersonal, sollte man auf die Expansion verzichten.

Für James Watt wurde es immer widerlicher, sich mit gewöhnlichen Leuten abgeben zu müssen.

Cornwall, die südwestliche Provinz Englands, mit alten Zinn und Kupfergruben, war schon zu Smeaton`s 1724 bis 1792 Zeit, ein wichtiges Bergwerksgebiet für seine besten atmosphärischen Dampfmaschinen.

1782 hatte „ Boulton und Watt “ einen ersten Bestellungsauftrag von den Gruben Cornwall`s bekommen.

 

Die Einführung der Wattschen Maschine war einem Grubenbetriebsleiter namens William Murdock 1754 bis 1839, welcher später zu Watt in die Soho`er Fabrick wechselte, zu verdankenEr war ein Wohn Nachbar, des später von James Watt verhassten Richard Trevithick 1771 bis 1833.

 

Ganz im Sinne Watt`s war Murdock ein Mann, der einen neuen Anzug opfern konnte, wenn es nötig war, sofort unzugängliche Teile zu inspizieren.

Murdock wurde verantwortlich für die rationellste Wasserhaltungsmaschine, welche von „ Boulton und Watt “ in Betrieb genommen wurde.

 

Nach einer Erstellung der eigentlichen Maschinenkostenabrechnung, hatte diese Maschine von 1778 bis zum letzten Betriebsjahr unter „ Boulton und Watt “, bis ins Jahr 1800,

zusätzlich 18 000 Pfund, nur für die Kohlenersparnis, der „ Soho`er Fabrik “ eingebracht.

Für die Forderung von Boulton nach einer Rotationsmaschine für Handwerksbetriebe, konnte Watt seine Drehkolben Rotationsmaschine noch lange nicht verwirklichen.

 

Watt musste für die Rotationsdampfmaschine auf die bestehenden Zylinder, Kolben und Kurbel zurückgreifen um Boultons Rotationsmaschinen-Wünsche zu berücksichtigen.

Denn das Kondensatorpatent bewirkte, dass nur„ Boulton und Watt “ bis zum Jahre 1800, Dampfmaschinen bauen und verkaufen durfte.

Ein noch laufendes Patent eines Uhrmachers über den Kurbeltrieb, war dem geizigen James Watt zu kostspielig. Mit einem zusätzlichen sinnlos teuren Planetengetriebe, von der Uhrmacherei abgeschaut, konnte er das Patent umgehen, genau so lange bis das Kurbelpatent des Uhrmachers abgelaufen war.

Die ersten „ Boulton und Watt “ Rotations – Kolbendampfmaschinen waren mit einem Schwungrad und Planetengetriebe ausgerüstet. Diese Zusatzgetriebe mussten vom Käufer bezahlt werden.

Noch im Jahre 1786 , wurde eine erste rotierende Dampfmaschine an eine „ Albion Getreidemühle in London “ geliefert. Die Mühle wurde von vielen Bewunderer besucht, welche über den ruhigen Gang der Dampfmaschine staunten.

Watt ärgerte sich über den Jahrmarktstrubel. Was haben denn alle die Herzöge, Herren und Damen in einer Mahlmühle zu tun? Da wir von allen Seiten mit Neid angesehen werden, sollte man tunlichst vermeiden, was Aufsehen erregt. Man musste die gastlichen Tore schliessen.

James Watt grösster Gegner Richard Trevithik 1771 bis 1833.

Als erster wirklicher gut ausgebildeter Mechaniker auch technisch sehr begabtbaute er die ersten Hochdruckkessel und die ersten stationären Hochdruck Dampfmaschinen. Seine ersten Dampflokomotiven wurden schon mit Blasrohr ausgerüstet, für das Anfachen eines besseren Feuerzuges.

 

James Watt versuchte sogar mit Parlamentsvorstössen, Richard Trevithik das Kontruieren von Dampfmaschinen zu verbieten.

 

Trevithick wurde von Watt aus England vertrieben und musste im Ausland sein Glück versuchen.

Nach dem ablaufen von James Watt`s Patent um 1800, wurde das Personal der Cornwallmaschine von der Firma „ Boulton und Watt “ abgezogen.

Die Cornwall Wasserhaltungsmaschine verwarloste und wurde stillgelegt.

Endlich wieder zurück in England hatte Richard Trevithick der Cornwall Grubenleitung vorgeschlagen, diese Maschine umzubauen um wieder noch rentabler zu machen.

 

Nachdem Trevithick um 1810 wieder in England war verbesserte er die Wattsch`Wasserhaltungsmaschine um das Vierfache der damaligen Cornwallmaschine.

 

Obwohl Trevithik die Watt`sche Cornwall Maschine mit einem neuen Zylinderkessel modernisiert und auch die Maschine selber nach seinen damals neusten Erkenntnissen umgebaut hatte, so dass sie sich auf die vierfache Leistung steigerte, wird leider heute noch diese Maschine als „ James Watt Cornwallmaschine “ angesehen.

 

RICHARD TREVITHIK`s „ CORNWALLMASCHINE “ ehemals „ Wattmaschine“ rentierte noch 54 Jahre, mit vierfachem Gewinn

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Schlussbetrachtung :

Seit 1798 tätigte Watt kleinere oder grössere Lustreisen, durch England Schottland oder Wallis zu unternehmen. In dem letztgenannten Fürstentum hatte er angefangen Güterstücke zu erwerben, welche noch durch weitere Ankäufe seines Sohnes bedeutend vermehrt wurden. Die Güter sind in Breconshire und Radnorshire zwischen Rhayader und Newbridge.

Um 1802 schreibt Watt an einen Erfinder; obgleich er sein Leben lang Erfinder gewesen, doch nie sein Vermögen, noch auch, so viel er wisse, seinen guten Ruf durch seine Projekte gefährdet habe. „ Unser trefflicher Freund Dr. Small überzeugte mich schon früh, dass ich durch ernstliche Gefährdung meines Einkommens leicht mein Lebensglück zerstören, nicht aber meine wirklichen Genüsse erheblich vermehren könnte, auch wenn mein Einkommen sieben mal grösser würde.“

James Watt war ein Einfallsreicher genialer Mensch. Zu seinen nahen Angehörigen konnte er leider bei weitem nicht die Liebe und Wertschätzungen entgegenbringen, wie sie seine Eltern gegenüber ihm gelebt hatten.

Er war einer der wenigen Erfinder, welcher durch seine Erfindung sehr Reich wurde. Man sollte auch berücksichtigen, dass sein Einfallsreichtum durch die ihn damals umgebenden sehr gebildeten Menschen, noch speziell entwickelt und gefördert wurde.

Von seinen gebildeten Verehrern zum Orakel hochgejubelt, hatte ihm leider geschadet.

Gegenüber anderen Erfinder war er äusserst Rücksichtslos.

 

Die Verlängerung seines Patentes um 25 Jahre, war ungerecht. Eine ganze Generation von Erfinder wurde mit der Patentverlängerung einfach übersprungen. 

 

James Watt, er war ein Erfinder der es nicht verstand korrekt zu leben, obwohl er glaubte in jeder Hinsicht korrekt zu sein.