Im Modellbau werden viele Elektromotoren eingesetzt. Besonders die "billigen" Motoren mit einem 3poligen Anker erzeugen Störfrequenzen. Um diese zu reduzieren damit die Fernsteuerung nicht beeinflusst wird entstört man die Elektromotoren.

Der Motor läuft mir Gleichstrom. Die Kondensatoren wirken für Gleichstrom nur als Stromspeicher, für den Wechselstrom aber und somit auch für die Störimpulse des Motors wirken die Kondensatoren wie ein Kurzschluss. Das heisst diese werden blockiert.

Das Entstören wird mit drei Kondensatoren gemacht. Die beiden Kondensatoren C1 und C2 welche von den Anschlüssen an die Masse des Motors gehen müssen möglichst direkt und kurz angeschlossen werden, damit diese nicht als Antennen wirken.

Ansicht des Motors von der Anschlussseite her

C1 und C2 = Kondensatoren 1-10 nF
C3 = 47 nF

Und hier für die Techniker noch die detaillierte Erklärung:

Funkstörungen durch Elektromotoren

Zu den häufigsten hochfrequenten Störquellen gehören Elektromotoren, dabei besonders Kollektormotoren. Beim Betrieb solcher Motoren können bauartbedingt Störungen hochfrequenter Art entstehen, die sich abhängig von ihrer Frequenz mehr oder weniger stark über die Zuleitungen oder direkt ausbreiten. Die hochfrequenten Störspannungen, die von Elektromotoren ausgehen, können in starkem Masse den Funkempfang beeinträchtigen, da es sich um steilflankige Impulse handelt. Obwohl bereits die verschiedensten Störaustastschaltungen existieren, gehören impulsförmige Spannungen zu denen, die bei relativ geringer Feldstärke schon sehr störend in Erscheinung treten. In den meisten Fällen lässt sich das Auftreten hochfrequenter Störspannungen nicht verhindern, aber durch den Einsatz spezieller Bauelemente und geeignete Abschirmmassnahmen auf ein Mass reduzieren, das den gesetzlichen Vorschriften genügt. 

Bild 4 zeigt die einfachste Art der Entstörung von Elektromotoren mittels Kondensatoren. 
Bild 5 lässt die Lösung dieser Entstör-Aufgabe mit Hilfe von Drosseln erkennen. Es ist dabei zu beachten, dass die Drosseln vom Laststrom durchflossen werden, der eine Vormagnetisierung des Kerns verursacht. Kernform, Kerngrösse und Windungszahl einer Drossel müssen daher so bemessen sein, dass der Kern nicht in die Sättigung gerät. Andernfalls würde die Induktivität stark absinken und die Drossel nicht mehr den gewünschten Effekt bewirken. Es muss ausserdem beachtet werden, dass bei der während des Betriebes auftretenden Erwärmung des Kerns eine vom Kernmaterial abhängige maximale Temperatur nicht überschritten werden darf. Zur Entstörung von Elektromotoren eignen sich besonders Ringkerne. Wegen ihres magnetisch völlig geschlossenen Kreises haben sie praktisch kein Streufeld. Dies bringt gewisse Vorteile mit sich, aber auch den Nachteil, dass die Kerne auf eine Vormagnetisierung empfindlich reagieren und schon bei relativ kleinen Strömen in den Bereich der Sättigung gelangen (Bild 6).

Ringkerne lassen sich daher besonders vorteilhaft für den Aufbau stromkompensierter Drosseln verwenden, die zur Abschwächung unsymmetrischer Störspannungen eingesetzt werden können. Der Kern erhält zu diesem Zweck in möglichst symmetrischer Form zwei gleiche Wicklungen, die so in den Stromkreis geschaltet werden, dass sich die vom Laststrom hervorgerufenen Magnetfelder gegenseitig aufheben und deshalb keine störende Vormagnetisierung eintritt (Bild 7). Für die Abschwächung unsymmetrischer Störspannungen bleiben die beiden Wicklungen daher mit ihrer vollen Indukti­vität wirksam. Bei geringen Störspannungen bringen Dämpfungsperlen Abhilfe. Dämpfungsperlen sind kleine Rohrkerne, die über einen Leiter geschoben werden können. Schiebt man mehrere dieser preiswert erhältlichen Dämpfungsperlen auf die Motorzuleitungen, kann man mit einer Hochfrequenz-Dämpfung von mehr als 10 dB rechnen, was in einigen Fällen ausreicht.